Das Element Metall: zwei Herbstrituale für dich
- corinne

- 13. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Okt.

Das Metallelement in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) steht für Klarheit, Struktur und die Kunst des Loslassens. Es ist dem Herbst zugeordnet – jener Jahreszeit, in der die Natur sich zurückzieht, die Blätter fallen und das Wesentliche sichtbar wird. Das loslassen ist eng mit der Emotion Trauer verbunden. Trauer entsteht oft, wenn wir etwas verabschieden müssen – sei es ein Lebensabschnitt, eine Beziehung, eine Gewohnheit oder von Dingen die uns abhalten, nicht mehr in Klarheit zu sein. Hier zwei Herbstrituale, die beim Loslassen unterstützen können...
Meditation zum Loslassen durch den Atem
Diese Meditation hilft dir, innerlich Raum zu schaffen und Altes liebevoll gehen zu lassen.
Dauer: ca. 10 Minuten Ort: Ein ruhiger Platz, drinnen oder draussen – vielleicht mit Blick auf herbstliche Natur
Anleitung: Setze dich bequem hin. Schliesse die Augen und spüre deinen Körper. Atme tief ein durch die Nase. Spüre, wie frische Luft deine Lungen füllt. Atme langsam aus durch den Mund. Stell dir vor, du lässt mit jedem Ausatmen etwas los – Gedanken, Spannungen, alte Muster.
Wiederhole innerlich: Beim Einatmen: „Ich bin offen für Klarheit.“ Beim Ausatmen: „Ich lasse los, was mir nicht mehr dient.“
Bleibe einige Minuten bei diesem Rhythmus. Zum Abschluss: Spüre in dich hinein. Vielleicht möchtest du ein Wort oder Bild festhalten, das dir begegnet ist.
Das Blatt des Loslassens
Ein einfaches, kraftvolles Ritual, das du allein oder mit anderen machen kannst.
Du brauchst:
– ein trockenes Herbstblatt
– einen Stift
– ein ruhiger Ort in der Natur
So geht’s: Nimm dir Zeit und frage dich: Was möchte ich loslassen? Vielleicht ein Gedanke, eine Gewohnheit, ein Gefühl, ein alter Schmerz? Schreibe das Wort oder ein Symbol dafür auf das Blatt. Du kannst auch einfach in Gedanken damit arbeiten. Halte das Blatt in deinen Händen. Spüre die Verbindung zur Natur, zum Kreislauf des Lebens. Dann lasse das Blatt los. Entweder legst du es achtsam in einen Fluss, vergräbst es in der Erde oder verbrennst es (sicher und bewusst). Sprich dabei leise oder innerlich: „Ich danke dir. Du darfst gehen.“
Bei beiden Ritualen soll die Emotion der Trauer Platz haben. Trauer ist keine Schwäche, sondern ein natürlicher Prozess der Transformation. Sie möchte gefühlt und durchlebt werden, nicht verdrängt. das Metallelement lädt dazu ein, Trauer als reinigenden Strom zu betrachten – wie den Herbstwind, der Altes fortträgt und Raum für Neues schafft. Und vielleicht kommen bei den Übungen auch Tränen, die dürfen auch da sein. Und du darfst sie ruhig anfragen, was sie denn sagen wollen. Höre ihnen zu.
Tipp: im Umgang mit Emotionen kann es hilfreich sein, diese als Teil von dir wahrzunehmen. Nicht ICH bin die Trauer, sondern ein Teil von mir verspürt Trauer. So bekommst du etwas Distanz zur Emotion und bist eingeladen, sie zu beobachten.
Die Emotion bekommt ein Gegenüber, das heisst einen inneren Schritt zurückzutreten. Dadurch entsteht eine Beziehung zwischen dem erlebenden Ich und dem, was erlebt wird. Die Emotion bekommt einen Platz „da drüben“, während das eigene Bewusstsein „hier“ bleibt – präsent, zugewandt, interessiert.
Das ist kein intellektueller Trick, sondern eine bewusste Haltung des Dabeibleibens, ohne sich mit der Emotion voll zu identifizieren oder sie zu verdrängen.
Interessiert dich das Thema des Metallelements der 5 Wandlungsphasen? Weitere Informationen findest du hier

